Wasser & Abwasser
Mikrobiologische Wasseruntersuchung
Am 01.01.2003 ist die Trinkwasserverordnung in Kraft getreten. Zweck der Verordnung ist es, die menschliche Gesundheit vor den nachteiligen Einflüssen, die sich aus der Verunreinigung von Wasser ergeben, das für den menschlichen Gebrauch bestimmt ist, durch Gewährleistung seiner Genusstauglichkeit und Reinheit zu schützen.
Mit der Nutzung eigener Quellen unterstützt die Gemeinde das Ziel des Vorrangs der ortnahen Wasserversorgung entsprechend des Wasserhaushaltsgesetzes von Baden-Württemberg. Zur Sicherstellung der öffentlichen Wasserversorgung bezieht die Gemeinde zusätzlich Wasser vom Gruppenwasserversorgungsverband Schwarzbachtal, welchem zwei weitere Gemeinden angehören, um die qualitativ und quantitativ geeigneten Wasservorkommen gemeinsam zu nutzen.
Die letzte Trinkwasserprobenahme vom Oktober 2024 durch unser Untersuchungsinstitut ergab in allen Teilen der Ortsnetze der Gemeinde Dettighofen keine Beanstandung (Mikrobiologie).
Wasserhärtebereich
Wasserhärte ist ein Begriff aus der Chemie der beschreibt, wie hoch die Konzentration von gelöstem Magnesium und Calcium im Wasser ist. Im Wasserkreislauf fällt Regenwasser auf die Erde und reichert sich auf seinem Weg durch den Erdboden mit verschiedenen Mineralien an, z. B. Calciumcarbonat. Dadurch steigt die Karbonathärte des Wassers. Wie hoch die Wasserhärte des Trinkwassers schlussendlich ist, hängt also von der jeweiligen Bodenbeschaffenheit ab und ist von Region zu Region unterschiedlich. Gesteinsschichten mit hohem Calciumgehalt, z. B. Kalkstein, führen zu hartem Wasser. Granitgestein hingegen führt zu weichem Wasser.
Die Wasserhärte wird anhand der Summe an Calcium- und Magnesiumsalze im Wasser bestimmt.
Trinkwasser wird in drei unterschiedliche Härtebereiche eingeteilt, definiert nach dem Wasch- und Reinigungsmittelgesetz (WRMG):
weich: weniger als 1,5 mmol/l
mittel: 1,5 bis 2,5 mmol/l
hart: mehr als 2,5 mmol/l
Derzeit gelten in der Gemeinde Dettighofen folgende Härtebereiche (Probenentnahme Oktober 2023):
Gemeindeentwässerung
Die Gemeinde Dettighofen mit den Ortsteilen Dettighofen, Baltersweil und Berwangen betreibt ein Abwassernetz im Trenn- und Mischsystem.
Trennsystem bedeutet, dass das Regenwasser getrennt vom Schmutzwasser in gesonderten Rohrleitungen abgeleitet wird. Bei diesem System bestehen zwar zwei separate Rohrleitungsnetze, aber das relativ wenig verschmutzte Regenwasser braucht dann nicht über die Kläranlage teuer und aufwändig gereinigt zu werden. Es wird stattdessen ungeklärt in den nächsten Bach, Vorfluter oder Fluss geleitet.
Sämtliches Schmutzwasser wird von den einzelnen Ortsteilen zusammengeführt und über die Regenwasserbehandlungsanlage Dettighofen gesammelt an die Kläranlage der Gemeinde Klettgau im Ortsteil Geißlingen geleitet.
Das ca. 320 m³ fassende Becken der Regenwasserbehandlungsanlage kann im Katastrophenfall (z.B. Ölunfall) auch als Havariebecken genutzt werden. Außerden wird durch die gedrosselte Ableitung des Abwassers gewährleistet, dass der Schmutzstoß am Beginn eines Regenereignisses im Becken zuerst gefangen und dann gleichmäßig an die Kläranlage Geißlingen abgegeben wird.
Durch den Umbau und die Sanierung der Kläranlage konnte die Gewässersituation des Schwarzbaches erheblich verbessert werden. Die Gemeinde leistet hiermit einen wichtigen Beitrag für die Bewahrung des empfindlichen Ökosystems "Klettgaurinne".
Gemäß Abwassersatzung der Gemeinde muss sich jeder Anschlussnehmer selbst gegen Rückstau von Wasser absichern. Rückstauebene ist die Straßenoberkante. Die Gemeinde Dettighofen kann für hierdurch entstandene Schäden nicht haftbar gemacht werden, denn ein Rückstau im Netz kann immer vorkommen und verschiedene Ursachen haben.
Zum Beispiel kann bei kurzzeitigen, heftigen Regenfällen (Stichwort ‚Jahrhundertregen') das Kanalnetz teilweise oder ganz überlastet sein. Das bedeutet nicht zwangsläufig (wie oft fälschlicherweise angenommen wird), dass die Kanäle falsch dimensioniert sind. Kanalnetze werden in Deutschland nämlich nicht nach dem größtmöglichen Niederschlag bemessen, sondern nach einem sogenannten ‚Berechnungsregen' - Verfahren. Dabei wird eine bestimmte Regenspende innerhalb einer bestimmten Zeit auf eine bestimmte Fläche angenommen, die die Kanalisation ‚schlucken' können muss.
Auch die Art der Oberflächenversiegelung wird in der Berechnung mit berücksichtigt. Ist die Niederschlagsmenge wesentlich größer als im Verfahren angenommen, ist ein Rückstau die Folge.
Von außen nicht sichtbare Schäden an der Rohrleitung (z.B. Rohrbruch) oder eingeschwemmte Stoffe wie Äste und Laub können den Abfluss des Wassers behindern bzw. verhindern.
Von Kindern absichtlich in die Schächte und Gullies eingeworfene Gegenstände können für ein Verstopfen der Leitungen sorgen. In Baugebieten achtlos gereinigte Beton-Mischer, deren Inhalt nach dem Säubern im Kanalnetz für feste Ablagerungen sorgt, kann Ihnen auch nach Jahren noch Probleme bereiten.
Durch den Einbau einer Rückschlagklappe in Ihren Schmutzwasserkanal können Sie sich vor Rückstau sichern. Ferner sollte der Keller nicht im Freigefälle entwässert werden, sondern mittels Hebeanlage.
Pumpwerk Baltersweil und Berwangen
Soweit möglich, wird das Abwasser in freiem Gefälle bergab geleitet. Da aber jedem Berg ein Tal folgt, muss an bestimmten Stellen das Abwasser gesammelt werden, um dann mittels Pumpe den Höhenunterschied zu überwinden. Die Gemeinde hat hierfür im Ortsteil Baltersweil und Berwangen entsprechende Pumpwerke errichtet.
Um die Pumpenleistung und deren Betriebszeit so günstig wie möglich zu halten, ist hier ein geringer Anteil von "Fremdwasser" von besonderer Bedeutung. Als Fremdwasser wird der Anteil bezeichnet, der ungewollt in die Kanalisation gelangt (Regenwasser und Drainagewasser aus Falschanschlüssen; Regenwasser, das in die Schmutzwasserschächte dringt; Grundwasser, das in defekte Leitungen strömt usw.).
In jedem Pumpwerk sind mindestens zwei Pumpen installiert, damit bei Ausfall oder Reparatur einer Pumpe die andere den ordnungsgemäßen Betrieb sicherstellen kann.